Die Schweiz hat 26 Kantone, davon viele die angrenzend sind mit der EU. Die Grenzkantone sind in jeder Beziehung mehr gefährdet und belastet, insbesondere der Kanton Tessin ist noch von grösseren Belastungen betroffen.
Die Grenzkantone, insbesondere der Tessin wurden bei der Corona-Krise lange Zeit dem Schicksal überlassen. Bundesbern steht daher in grosser Schuld gegenüber den Grenzkantonen, insbesondere gegenüber dem Kanton Tessin.
Der Kanton war sehr schwer betroffen, weil in Norditalien der Corona-Virus schreckliches Ausmass angenommen hatte. Wichtig ist zu wissen, dass in und um Bergamo rund 750‘000 Chinesen wohnhaft sind. Gemäss italienischer Information leben davon ca. die Hälfte illegal in Italien.
Das Tessin leidet ja seit vielen Jahren am meisten unter der Zuwanderungs-Problematik (Freizügigkeits-Abkommen) und der Grenzgänger-Problematik. Jeden Tag strömen Zehntausende von Italien ins Tessin zur Arbeit, während das Tessin eine hohe Zahl von Arbeitslosen aufweist. Das Pseudo-Gesetz für den Inländer-Vorrang funktioniert auch hier nicht.
Nach der Bekanntgabe der äusserst prekären Situation im Tessin wäre als erster Schritt eine sofortige Grenzschliessung, oder strenge systematische Grenzkontrollen wichtig und richtig gewesen. Bundesbern hat sich jedoch geweigert dies zu tun, weil man zuerst Brüssel – also bei der EU – anfragen müsse ob man das tun darf. So ist eine ganz wichtige Zeitspanne vorbei gegangen und nutzlos verstrichen. Und in dieser Zeit hat sich der Virus im Tessin schnell und massiv verbreitet. Wen wunderts bei offenen Grenzen und der sehr grossen Zahl von Grenzgängern aus einem infizierten Gebiet.
Es ist eine kantonal weite schwerwiegende Tragödie entstanden mit einer Belastung in allen Teilen und Bereichen die unerträglich geworden ist. Auch im Tessin hatte man in der Zwischenzeit die Initiative ergriffen und Massnahmen eingeleitet um das Ereignis sukzessive in den Griff zu bekommen.
Also auch hier wiederum ein weiteres, sehr unbefriedigendes Kapitel im Ablauf der Corona-Krise durch unsere Verantwortlichen in Bundesbern. Die EU-Hörigkeit von Bundesbern kennen wir ja und hier liegt die weitere Bestätigung vor.
Auch hier gilt doch, wenn Recht zu Unrecht wird ist Widerstand Pflicht.
Die Tragödie im Tessin hat mich persönlich sehr getroffen und belastet.
Wenn Sie meinen Namen lesen, heisst das nichts anderes, dass ich meine Wurzeln im Süden habe. Meine Grosseltern, Vorfahren waren von Norditalien (Mailand, Bergamo). Sie sind dann über Lugano – wo sie viele Jahre gelebt haben in die Nordschweiz weiter gewandert.
Mein Vater ist in Pregassona bei Lugano geboren. Ich persönlich war viele Jahre immer längere Zeit in Lugano. War dort auch das erste Mal in eine sehr hübsche Tessinerin verliebt.
Sogar den Namen habe ich nicht vergessen. Sie hiess Marusca Mazza. Und meine Tanten betrieben in Gandria und Lugano zwei Restaurant und einen grossen Zigarren-Laden mitten in Lugano beim Funicolare. Auch half ich immer in einem Weinladen aus.
Ich liebe die Schweiz und ich liebe das Tessin sehr und es ist noch heute eine Herzens-Angelegenheit.
Ich kenne die spezielle Situation des Tessins und die Grenzgänger-Problematik mit der Nähe zu Italien relativ gut.
Es ist sehr bedauerlich, dass man den Südkanton immer so stiefmütterlich behandelt. Das Tessin gehört zur Schweiz wie Bern oder Zürich und der Aargau. Es ist das Tor zur Schweiz mit all den bekannten Problemen.
Die Tessiner denken in vielen Dingen eben anders als die Deutschschweizer.
Persönlich spüre ich den Unterschied jeden Tag, darum habe ich mitgelitten mit meinen Tessinerinnen und Tessiner. Aber sie waren sehr tapfer und haben es geschafft.
Wie sagt man: Je südlicher mehr Wärme, je nördlicher mehr Kälte.
Die Schweiz erhielt die Erlaubnis von der EU zur Schliessung der Grenze zu Italien erst als auch in der EU Mitgliedstaaten die Grenzen aus eigener Initiative geschlossen haben.
Viel zu spät, das Unglück war schon geschehen. Unglaublich aber wahr Bundesbern opfert seine Mitbewohner im Tessin nur um ja gegenüber der EU zu gefallen. Die gleiche Situation haben wir doch in allen anderen Grenzkantonen auch. Diese Situation haben wir der verwerflichen Politik in der Schweiz unterstützt und gefördert von Bundesbern zu verdanken.
Ein unabhängiger, erfolgreicher Rechtsstaat muss zuerst die EU fragen, ob man etwas dürfe oder nicht. Wäre in der EU der Corona-Virus nicht ausgebrochen, so wären die Grenzen gegen Italien sicherlich nicht geschlossen worden. Bundesbern hätte den Mut nicht gehabt auf eigene Initiative die Grenzen zu schliessen. Das gleiche Bundesbern hat ja gegenüber seinem Volk in Sachen EU vor den Abstimmungen nicht wahrheitsgetreu und den Tatsachen entsprechend informiert.
Auch das ein sehr betrübliches Kapitel und eines Rechtsstaates unwürdig.
Aber das ist nicht das Problem. Die Probleme liegen eindeutig in Bundesbern mit einer Politik die unser Land nicht verdient.
Wann endlich wachen wir auf. Ich bin überzeugt im Tessin ist man durch die Corona-Krise endgültig aufgewacht.
Grenzenlos und EU-hörig führt in die Abhängigkeit.
Wenn Recht zu Unrecht wird ist Widerstand Pflicht. Ohne Terror und Gewalt mit Wort und Schrift muss die Wahrheit auf den Tisch.
Albertino Pierino Steiner
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Die KOLUMNE (567) von
Albertino Pierino Steiner
Der kritischste Journalist und Kolumnist der Schweiz